Skip to main content

Zum Begriff des Gesetzes in der Rechtswissenschaft

  • Conference paper

Zusammenfassung

In meinem Beitrag komme ich zu dem Ergebnis, daß das für die Bestimmung des Gesetzesbegriffes gemeinhin verwendete Kriterium der Allgemeinheit nicht zuverlässig ist. Anhand eingehender formallogischer Analysen wird gezeigt, daß ein logisch motiviertes Allgemeinheitskriterium entweder überhaupt nicht oder aber nur in einem solchen Sinne besteht, daß es für juristische Zwecke sicher unbrauchbar ist (Übergang von einem leeren zu einem nicht-leeren Individuenbereich; Übergang zu unendlichen Individuenbereichen) . Inhaltlich läßt sich das Kriterium lediglich durch quasi-naturrechtliche Argumentation, und zwar lediglich durch das vom Ergebnis eines demokratischen Willensbildungsprozesses unabhängige Für-”richtig”-Halten bestimmter Rechtsinhalte begründen.

Mit dem Wegfall eines qualitativen Kriteriums der Gesetzesartigkeit von Rechtssätzen wird zugleich herkömmlichen Vorstellungen betreffend die Teilung von Staatsgewalten die Grundlage entzogen. Insbesondere das Verhältnis von Legislative und Indikative bedarf grundsätzlicher Neuorientierung. Für die Abgrenzung sowie für Funktionen einer allgemeinen juristischen Regelungstheorie, die nicht mehr auf eine Legistik im Sinne einer Wissenschaft legislativer Aktivitäten beschränkt werden kann, lassen sich konkrete Folgerungen gewinnen. Diese Folgerungen, mit denen der Beitrag schließt, erfüllen zugleich die Funktion des ursprünglich von mir vorgesehenen Referates “Zum systematischen Aufbau einer Theorie der Gesetzgebung”.

Der Verfasser ist zur Bearbeitung der wissenschaftlichen Fußnoten zu diesem Beitrag nicht mehr gekommen. Diese sollten jedoch nur die üblichen Fundstellennachweise enthalten und keine weiteren inhaltlichen Aussagen, wie Herr Prof. Dr. Schmiedel, ein enger Freund des Verstorbenen, der Redaktion bestätigte.

This is a preview of subscription content, log in via an institution.

Buying options

Chapter
USD   29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD   64.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD   84.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Learn about institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Editor information

Editors and Affiliations

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1976 Springer-Verlag Berlin · Heidelberg

About this paper

Cite this paper

Rödig, J. (1976). Zum Begriff des Gesetzes in der Rechtswissenschaft. In: Rödig, J., Altmann, E., Baden, E., Kindermann, H., Motsch, R., Thieler-Mevissen, G. (eds) Studien zu einer Theorie der Gesetzgebung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-52190-4_2

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-52190-4_2

  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-642-52191-1

  • Online ISBN: 978-3-642-52190-4

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics