Gerichteter Schall

Zusammenfassung

Im folgenden soll ein zusammenfassender Überblick über ein Gebiet der technischen Akustik gegeben werden, das in seinen praktischen Anwendungen in der Navigation und auf militärischem Gebiet, für Signalzwecke und Richtungshören, eine immer größer werdende Bedeutung gewinnt. Es sollen die theoretischen Grundlagen besprochen werden und vor allem die Grundgedanken und Hauptentwicklungslinien aufgezeigt werden. Es wird sich dabei zeigen, daß in vielen praktischen Fällen gerichtete Schallsendung oderempfang nur unter Verwendung des Gruppenprinzips möglich ist. Man versteht hierunter den Ersatz eines einzigen Schallstrahlers durch mehrere einzelne. Die Erregung der zu einer Gruppe zusammengefaßten Sender oder Empfänger muß dadabei conphas oder in ganz bestimmten Phasenbeziehungen geschehen. Dies ist mit rein akustisch arbeitenden Apparaten nur in wenigen Einzelfällen möglich. So scheiden für die Verwendung in einer Gruppe alle selbstgesteuerten Apparate, wie Pfeifen, Stentorhörner, Turbosirenen u. dgl., aus, und nur zwangsläufig gesteuerte Apparate, wie Motorsirenen und elektrisch erregte Membransender, sind verwendbar. Erst die Verknüpfung der Akustik mit der Elektrotechnik hat hier, wie auf vielen anderen Gebieten der technischen Akustik, zu technisch brauchbaren Lösungen der meisten praktischen Probleme geführt. Das Teilgebiet, das hier betrachtet werden soll, ist das gerichtete Senden und Empfangen von Schallwellen und seine praktischen Anwendungen auf solche Probleme, bei denen die Schallausbreitung in freien Medien stattfindet. An Anwendungsbeispielen können nur einige wenige typische gebracht werden. Dabei sollen vor allem auch solche ausgewählt werden, die nicht allgemein bekannt zu sein pflegen. Eine ausführliche Darstellung des hier Vorgetragenen findet sich im Handbuch der Experimentalphysik Bd. XVII/2, Kapitel 5.