Zusammenfassung
Das Formen und Gießen der zum Tempern bestimmten Gußstücke erfordert besondere Sorgfalt und Maßnahmen, die teils durch die Eigenart der Gußstücke, teils durch den Charakter des zu vergießenden Eisens bestimmt werden. Beim Temperguß handelt es sich um weißes Eisen, das vergossen wird, und dessen Schwindungskoeffizient doppelt so groß ist wie der des Gußeisens, und das in höherem Maße zum Lunkern neigt. Der gesamte Schwindungskoeffizient des Temperrohgusses schwankt je nach Zusammensetzung zwischen 1,6 und 2,1 v. H. Wenn auch infolge des Glühens das in Rechnung zu stellende Endschwindmaß nur etwa 1 v. H. beträgt, so macht sich doch beim Gießen des Temperrohgusses das höhere Schwindmaß geltend; dieser Umstand bedingt starke Trichter, die etwa den beim Stahlformguß angewendeten gleichkommen. Das Gewicht der einzelnen Gußstücke bewegt sich bei uns im allgemeinen zwischen wenigen Gramm und einigen Kilogramm; nur vereinzelt kommen auch Stücke von 15, 20 und mehr Kilogramm vor, während man in Amerika Stücke bis zu 150 kg Gewicht, gelegentlich sogar, wie mir ein genauer Kenner der amerikanischen Praxis mitteilt, bis zu 400 kg, aus Temperguß herstellt. Die Gewichte der meisten Gußstücke liegen etwa zwischen 3 und 12 kg. Ein bedeutender Prozentsatz der Abgüsse hat jedoch nur ein geringes, oft nur etwa 10 g betragendes Gewicht und wird als ausgesprochene Massenware hergestellt: Schnallen, Ringe, Haken, Griffe, Muttern, Schraubenschlüssel, Türschlüssel, Fittings, Teile landwirtschaftlicher Maschinen und viele andere.
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Leber, E. (1919). Bemerkungen zum Formen und Gießen. In: Die Herstellung des Tempergusses und die Theorie des Glühfrischens nebst Abriß über die Anlage von Tempergießereien. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-51842-3_19
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