Zusammenfassung
Über das magnetische Verhalten des Tempergusses liegen, soweit meine literarischen Nachforschungen sich erstrecken, keine genaueren Untersuchungen vor. Indessen kann man aus dem ganzen Charakter des Erzeugnisses heraus schließen, daß es sich für Dauermagnete u. a. nicht eignen wird. Anders liegt die Sache, wenn es sich um Gegenstände handelt, die magnetisch weich sein müssen. Tatsächlich werden ja auch schon eine ganze Reihe von Teilen für elektrische Maschinen aus Temperguß hergestellt. Verschiedene Umstände lassen darauf schließen, daß er sich sogar besser dafür eignet als viele Gußeisensorten. Bei Gußeisen sowohl als auch bei Stahlguß hat man festgestellt, daß das ein- oder mehrmalige Ausglühen der Gußstücke die magnetischen Eigenschaften verbessert; das Material wird durchlässiger und leichter induzierbar. Die Hysteresisverluste werden geringer. Bekanntlich nimmt die magnetische Weichheit und Beeinflußbarkeit eines Materials zu, je reiner es ist. Infolgedessen wird ein Temperguß um so geeigneter sein, je weitgehender die Entkohlung getrieben wird und je geringer der Gehalt an gebundener Kohle ist. Da Silizium eine reichliche Temperkohleabscheidung fördert, so werden auch durch einen gewissen Gehalt an diesem Fremdkörper mittelbar die magnetischen Eigenschaften verbessert. Das in dem Temperguß nach der Entkohlung zurückbleibende Silizium wirkt passiv, d. h. es verringert den Magnetismus nur, insofern es induzierbaren Raum fortnimmt.
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Leber, E. (1919). Die magnetischen Eigenschaften. In: Die Herstellung des Tempergusses und die Theorie des Glühfrischens nebst Abriß über die Anlage von Tempergießereien. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-51842-3_13
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