Zusammenfassung
(Verhältnis zur Religion.) Die Zukunft der Öffentlichen Meinung ist die Zukunft der Kultur. Es unterliegt keinem Zweifel, daß die Macht der Öffentlichen Meinung fortwährend zunimmt und ferner zunehmen wird. Ebenso ist es gewiß, daß sie immer mehr von unten her beeinflußt, verändert, zuweilen aufgewühlt wird. Es leuchtet ein, welche Möglichkeiten diese Entwicklung in sich trägt: manche wird man gutheißen, manche wird der voraussehend Urteilende übel nennen, wie schon jetzt das Urteil des Historikers und Ethikers über Heil und Unheil, das aus den Wirkungen der Öffentlichen Meinung erwächst, nach beiden Seiten schwankt. Wenn man den Gang der menschlichen Gesittung ins Auge faßt, im Sinne einer Veredlung des Menschen, von der einige Spuren im Laufe der uns bekannten Geschichte erkennbar sind, so wird diese in den zukünftigen Jahrhunderten wesentlich bedingt sein durch den Grad der Festigkeit, den die Öffentliche Meinung in bezug auf sittliche Fragen gewinnen wird, und durch den Inhalt ihres Bewußtseins über solche Probleme.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Tönnies, F. (1922). Die Ƶukunft der Öffentlichen Meinung. In: Kritik der Öffentlichen Meinung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-51811-9_11
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