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Part of the book series: Wirtschaftswissenschaftliche Beiträge ((WIRTSCH.BEITR.,volume 112))

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Zusammenfassung

Seit fast 50 Jahren wird inzwischen öffentliche Entwicklungshilfe geleistet. Ob sie jedoch jemals irgendeine Wirkung auf die Entwicklung eines Landes gehabt hat, kann bis heute nicht mit Sicherheit gesagt werden. Dementsprechend wissen wir auch nicht, ob diese Wirkung positiv oder negativ war. Das einzige, was wir wirklich wissen, ist, daß bis zum heutigen Tage noch immer Menschen auf der Welt verhungern und in absoluter Armut leben. Staatliche Entwicklungshilfe ist seit ihrer Entstehung kritisiert worden. Ihre Gegner sagen, sie habe nicht dazu beigetragen, den Abstand zwischen Gebern und Empfängern zu verringern. In den 80er Jahren erreichte die Kritik ihren bisherigen Höhepunkt. In dieser Zeit veröffentlichte Brigitte Erler ihr Buch “Tödliche Hilfe”, das erhebliches Aufsehen erregte.1 Erstmals wurde verstärkt darauf hingewiesen, daß Entwicklungshilfe unter Umständen nicht nur wirlcungslos sei, sondern womöglich die Lage der Entwicklungsländer sogar verschlimmert Peter T. Bauer ist unter den Ökonomen sicherlich der bekannteste Vertreter dieser Ansicht.2 Er weist vor allem darauf hin, daß Entwicklungshilfe die Empfängerregierungen in die Lage versetzt, ihre verfehlte Wirtschaftpolitik weiterzuführen und ihre Bevölkerung politisch zu unterdriicken. Sogar die UNO hat die 80er Jahre aus entwicklungspolitischer Sicht als verlorenes Jahrzeluit bezeichnet. Die EU ist von dieser Kritik nicht ausgenommen Angesichts einer solchen Situation ist es erstatunlich, wie wenig Anstrengungen unternommen werden, die odstierenden Vergabesysteme der Entwicklungshilfe zu analysieren. Erhebliche Energie der Ökonomen wird darauf verwendet, Entwicklungstheorien zu entwerfen, die erklären, wie sich Entwicldung vollzieht und wie sie erreicht werden kann. Dabei handelt es sich auf jeden Fall um wichtige Zusammenhänge, die einen erheblichen Erklärungsgehalt beinhalten. Allerdings vernachlässigen diese Theorien den organisatorischen Aspekt der Vergabe von Entwicklungshilfe. Folge ist, daß die Mittel heute in großem Maße mißbraucht und nicht im Sinne des Spenders eingesetzt werden. Das Dilemma der Entwicklungshilfe besteht darin, daß es so schwer fällt, sich vorzustellen, daß eine Leistung, die als Hilfe bezeichnet wird und die in großen Teilen als Geschenk vergeben wird, die Not in den Ländern der Dritten Welt womöglich gar nicht lindert, sondern eventuell sogar verschärft. Wir befinden uns in einer Situation, in der extreme Unsicherheit über die richtige Vorgehensweise herrscht. Um so erstaunlicher ist es, daß man sich unter diesen Umständen mehr und mehr auf die Vergabe zentralisierter Entwicklungshilfe konzentriert, die den Wettbewerb und damit den Entdeckungsmechanismus für neue Vorgehensweisen weitgehend ausschaltet.

The “Big Lie”:

“...it (die Amerikanische Außenpolitik und Entwicklungshilfe) makes people assume that so blatant an evil could not possibly be as evil as it appears to them and, therefore, that somebody must understand its meaning, even though they themselves do not.”

(Ayn Rand in “The Pull Peddlers”)

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© 1995 Physica-Verlag Heidelberg

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Kaltefleiter, V. (1995). Einleitung. In: Die Entwicklungshilfe der Europäischen Union. Wirtschaftswissenschaftliche Beiträge, vol 112. Physica-Verlag HD. https://doi.org/10.1007/978-3-642-51531-6_1

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-51531-6_1

  • Publisher Name: Physica-Verlag HD

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