Zusammenfassung
Von der etwa 2 Milliarden Mark betragenden Gesamteinnahme der englischen Eisenbahnen aus der Personen- und Güterbeförderung kommen etwa 47% auf den Personenverkehr und 53% auf den Güterverkehr. Die Leistung an Zug kilometern beträgt bei den Personenzügen etwa 390 Millionen, den Güterzügen dagegen nur 250 Millionen; gemischte Züge werden in England nicht häufig gefahren, denn auf sie entfallen nur etwa 3 Millionen Zugkilometer. Nach Vorstehendem müßte der Güterverkehr ganz besonders lohnend sein gegenüber dem Personenverkehr, weil er bei einer geringeren Zahl der gefahrenen Zugkilometer eine höhere Einnahme bringt. In Wirklichkeit ist das Verhältnis nicht so günstig, wie es nach diesen Zahlen den Anschein hat, weil der größere Gewinn bei der Beförderung der Güter zum Teil durch die Kosten für ihre Behandlung auf den Abgang- und Ankunftstationen, ihre An- und Abfuhr und Aufspeicherung wieder aufgezehrt wird, wogegen die Einrichtungen für den Zu- und Abgang der Personen bei den geringen Ansprüchen, die man in England an die Bequemlichkeiten auf den Bahnhöfen zu stellen pflegt, sehr einfach sein können und wenig Betriebskosten verursachen. Immerhin werden aus dem Güterverkehr die größten Reineinnahmen erzielt, man ist sogar vielfach der Ansicht, daß am Personenverkehr überhaupt nichts verdient wird. Dieser Ansicht hat schon vor mehr als 20 Jahren der damalige General verwalter der London and North Western-Eisenbahngesellschaft, Sir George Findlay, Ausdruck gegeben, der auf Grund umfangreicher Ermittelungen behauptete, daß schon damals der Reingewinn aus dem Personenverkehr erheblich heruntergegangen sei und noch fortwährend weiter heruntergeher Seitdem sind die Verhältnisse nicht besser geworden. Wenn es auch unmöglich ist, die Selbstkosten für die einzelnen Zweige eines Eisenbahnunternehmens anzugeben, so verdienen derartige Behauptungen eines bewährten Fachmannes doch Beachtung.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Frahm, J. (1911). Der Verkehr auf den Eisenbahnen. In: Das englische Eisenbahnwesen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-51375-6_3
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