Zusammenfassung
Aus dem großen Gebiete der Hernien kommen für die dringlichen Operationen nur jene Fälle in Betracht, in welchen es sich um inkarzerierte Hernien handelt. Obwohl fast alle Formen der Hernien zur Inkarzeration führen können, soll hier nur die Topographie jener besprochen werden, welche erfahrungsgemäß eine gewisse Häufigkeit besitzen. Ich möchte gleich hier anführen, daß mit der Bezeichnung Hernie insoferne Mißbrauch getrieben wird, als eine Reihe von Erscheinungen, welche mit einer Hernie im engeren Sinne des Wortes nichts zu tun haben, mit diesem Namen belegt werden. So spricht man z. B. von Muskelhernien, wenn ein Teil eines Muskels, besonders während der Kontraktion durch einen Schlitz der Faszie vorquillt. Auch Divertikelbildung der Hohlorgane hat man vielfach als Hernien bezeichnet. Wir wollen unter Hernie im strengen Sinne des Wortes nur den Austritt von Eingeweidestücken des Cavum peritonaeale unter gleichzeitiger Vorstülpung des daselbst befindlichen Peritonaeums und der darüber gelegenen Schichten verstehen. Mechanisch sind die Hernien der Ausdruck der Differenz zwischen der Höhe des Abdominaldruckes und der Widerstandsfähigkeit der Abdominal wand an der betreffenden Stelle. Überall dort, wo aus irgendeinem Grunde, sei er traumatischen Ursprunges oder in der Textur der Wand gelegen, der Wandwiderstand der Höhe des Abdominaldruckes nicht gewachsen ist, kommt es zur Bildung einer Hernie. Nach diesem Prinzip können wir zwei Formen der Hernien unterscheiden.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Tandler, J. (1923). Operationen am Digestionstrakt. In: Topographische Anatomie Dringlicher Operationen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-51360-2_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-51360-2_8
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