Zusammenfassung
Im 30jährigen Kriege hatte die protestantische Bürgerschaft der Stadt Colmar schwere Schicksale zu erdulden gehabt. Durch die grausamen Maßregeln des Kaisers Ferdinand II. im Jahr 1628 zum Aeußerften gebracht, warfen fich die Vrotestanten vier Jahre später den Schweden in die Arme, welche die Katferlichen bei Benfeld und Schlettstabt geslagen hatten, und wußten es durchzusetzen, daß die Stadt als ein Bundesgenosse Schwebens und nicht als eine Eroberung betrachtet wurde. Dies hatte den Vortheil für Colmar, daß wiederum zwei Jahre später, im Jahre 1634, nach der unglücklichen Schlacht bei Nördlingen, als Schweden genæthigt war das Elsaß aufzugeben, diese Stadt die einzige war, welche unter Frankreichs „Schutz“ gestellt wurde, und daß sie einen besonderen Vertrag — zu Ruel am 1. Auguft 1635 — mit der neuen Schutzherrschaft schließen durfte. Dank den darin aufgenommenen Garantie -Seftimmungen behielt Colmar manche Freiheiten und hatte in der Folge von allen elsäßischen Städten am wenigsten zu leiden, So kam es, daß die französische Herrschaft bald beliebt wurde, und daß die Bürger, während ringsherum alles verarmte, gute Geschäfte machten, und ihre Capitalien aus den Ankauf von Ländereien außerhalb ihres Weichbildes verwenbeten. Im Jahr 1638 fiel auch Bretsach in die Hände der Franzosen, und mit dieser festen Stadt das wichtigste Bollwerk des Hauses Desterreich im Ober-Elsaß. Von Stund’ an gaben die Eroberer wenig oder gar nichts mehr auf Colmar, ihren bisherigen Waffenpflatz, und begannen sogar geringschäßig auf die ihnen von der Stadt wirklich geleisteten Dienste herabzusehen. Von da ab war faktisch, wenn auch nicht rechtlich, der Besitz des Landes für Frankreich gesichert, und wenn man nicht hätte Rüchsicht nehmen müssen auf die Sympathien des protestantischen Deutschland, so ist es sehr wahrscheinlich, daß schon jetzt die Colmar gegenüber eingegangenen Verpflichtungen nicht mehr allzu schwer gewogen hätten.
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Horn wollte sich beim König bedanken, daß er, in der Schlacht von Nördltngen zum Gefangenen gemacht, jetzt gegen Johann v. Werth zur Auswechslung gekommen war.
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von Etzel, F. (1876). Wie es Colmar in den ersten Jahren unter französischer Herrschaft erging. In: Aus dem Reichslande. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-51347-3_3
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