Zusammenfassung
Unwägbarkeiten und Unsicherheiten stellten schon immer eine nicht zu unterschätzende Komponente in Diagnose, Therapie und Verlaufsbeurteilung von Krankheiten dar. Sie beruhen auf der Individualität des Einzelfalls sowie den persönlichen Erfahrungen und Kenntnissen des Arztes. Im Altertum wurde der Arzt unabhängig von der Schwere der Erkrankung am Ergebnis seiner Therapie gemessen und lief damit Gefahr, schwer bestraft zu werden, wenn sein Patient einer unheilbaren Krankheit erlag. Heute sind die Maßstäbe des ärztlichen Handelns — zumindest vor Gericht — der gegenwärtige Wissensstand und die gebotene Sorgfalt. Geringes Wissen um die Entstehung und die Beeinflussung von bestimmten Erkrankungen bedeutet Freiraum für eine individuelle Beurteilung.
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Classen, M., Huber, W. (1998). Standards, Richtlinien — ist ihr Nutzen erwiesen?. In: Köbberling, J. (eds) Zeitfragen der Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-51117-2_18
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