Stereo-akustische Rundfunkübertragungen

Zusammenfassung

Hierunter verstehen wir Rundfunkübertragungen, die ähnlich wie beim gewöhnlichen Hören und Sehen beim Empfang eine der Wirklichkeit entsprechende Raumempfindung hervorrufen sollen. Beim stereoskopischen Sehen kommt eine Tiefenwirkung und Raumvorstellung nur dadurch zustande, daß beide Augen gebraucht werden. Will man diese stereoskopische Wirkung auch bei Bildern, z. B. Photographien, erreichen, so muß der betreffende Gegenstand entsprechend den beiden Richtungen der Augenachsen ebenfalls von zwei Richtungen aus aufgenommen werden. Beim Ansehen der einen Photographie durch das eine Auge und der anderen durch das andere Auge werden beide wieder zu einem Bilde vereinigt, das dem Auge die Raumempfindung gibt, und den Gegenstand wie in der Wirklichkeit plastisch erscheinen läßt. Um einen ähnlichen Effekt handelt es sich bei den Stereo-akustischen Hörern. Wird nur mit einem Ohr gehört, so ist es bedeutend schwerer, die Entfernung einer Tonquelle und die Richtung, aus welcher der Ton kommt, anzugeben, als wenn ein Hören mit beiden Ohren erfolgt. Es ist heute noch nicht restlos aufgeklärt, worauf die Erscheinung des stereo-akustischen Hörens beruht. Diese Frage ist ja auch für uns hier von nebensächlicher Bedeutung.