Zusammenfassung
Der Hauptbetrug, der im Theehandel vorkömmt, besteht im Verkaufe schlechter Theesorten statt guter, und in der Verabreichung nachgekünstelten Thees. Außerdum sind aber noch mancherlei Verfälschungen des Thees bekannt geworden, worüber wir hier mittheilen wollen, was wir in Erfahrung bringen konnten. Nach diesem werden alte Theeblätter an solchen Orten zusammengekauft, wo viel Thee getrunken wird. Man trocknet, färbt, rollt sie auf und verkauft sie wieder. Dann kocht man die Blätter des Weißdorns, behandelt sie wie die vorigen, und verkauft sie ebenfalls als grünen Thee. Ebenso verfährt man mit den Blättern des Schlehenstrauches, und fabrizirt daraus den schwarzen Thee. Die schwarze Farbe wird durch Campechenholz erzielt. Häufig soll auch zur Färbung des gemeinen Thees kohlensaures Kupfer benützt werden. Diese Fälschungen werden in Bezug auf die Blattform des ächten Thees leicht erkannt. Die ächten Theeblätter sind klein, schmal, oben scharf zugespitzt, am Rande tief gekerbt, ihr Gewebe ist zart, die Farbe lebhaft grün, und die Oberfläche glatt und glänzend. Will man diese Blätter gründlich untersuchen, so erweiche man sie einige Stunden in Wasser, und breite sie alsdann nach ihrem vollen Umfange auf einer Tafel aus. Das Blatt des Schlehenstrauches ist im Verhältniß zu seiner Länge weit breiter als das des Thees seine Form ist mehr rundlich, die Spitze stumpf, und die Einkerbung weit schwächer.
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Walchner, F.H. (1875). Der Thee. In: Die Nahrungsmittel des Menschen, ihre Verfälschungen und Verunreinigungen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-50915-5_12
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