Zusammenfassung
Die Entwicklung der maschinellen Herstellung von Feilen und Raspeln hat sich nur ganz langsam vollzogen. Als aber einmal der Bann gebrochen und zu Beginn der 1890er Jahre die ersten brauchbaren Haumaschinen erschienen waren, ging es auch auf allen Gebieten mit Riesenschritten voran, so daß nach ungefähr 25 Jahren die Handarbeit bei der Feilenherstellung in einzelnen Betrieben um mindestens 3 Viertel vermindert werden konnte, während sie sich länger hielt in Gegenden, in welchen, wie in Remscheid, die Hausindustrie vorherrschend war. In Remscheid selbst, dem heutigen Hauptsitze der deutschen Feilenindustrie besaßen damals sogar die größeren Fabrikanten, welche im Volksmund kurzweg „Feilenschmiede“ genannt wurden, noch keine eigene Schleiferei, Zieherei und Hauerei, sondern nur eine Schmiede und eine Härterei, worin die Feilen geschmiedet und geglüht und später gehärtet wurden. Nach dem Schmieden wurden sie zunächst zu den Wasser-Schleifkotten gefahren, dort geschliffen und dann von den Feilenhauern — den selbständigen Meistern mit einem oder mehreren Gehilfen — abgeholt, in deren eignen Werkstätten gezogen und mit Hieben versehen und hierauf dem Fabrikanten wieder zurückgebracht, der dann anschließend das Härten, Putzen und Fertigmachen der Feilen und Raspeln besorgte und die fertige Ware zum Verkauf brachte.
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Dick, O. (1925). Die Feilenfabrikation und ihre Entwicklung. In: Die Feile und ihre Entwicklungsgeschichte. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-50907-0_3
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