Zusammenfassung
Ein Blick in die orthopädische Tagesliteratur zeigt jedem, der es noch nicht aus eigener Erfahrung weiß, daß eine rationelle Behandlung der Fußdeformitäten nach einheitlichen Gesichtspunkten heute noch nicht getrieben wird. Namhafte Forscher sprechen es offen aus, und der Kongreßbericht der Deutschen Orthopädischen Gesellschaft fast jeden Jahres gibt eine lebendige Illustration. Man ist sich zwar im allgemeinen einig darüber, daß die Deformität selbst und nicht nur die Störung der Funktion behandelt werden soll, aber bei der Frage der Methodik gehen die Ansichten weit auseinander. Große gegnerische Gruppen stehen sich gegenüber, die prinzipiell entgegengesetzte Verfahren befürworten: die Anhänger des unblutigen Redressements, die anscheinend dank der energischen und zielbewußten Arbeit von Ferd. Schulze-Duisburg erheblich im Zunehmen begriffen sind, und auf der anderen Seite die große Zahl derer, die nach bewährten alten Methoden der Tenotomie, Sehnenplastik und Osteotomie die Heilung herbeizuführen suchen. Dazwischen stehen zahllose Eklektiker, die angeblich individuell vorgehend bald das eine, bald das andere Verfahren oder aber eine bewährte Mischung verschiedener Methoden versuchen. Wie überall in der Therapie so stellt auch hier die Vielheit der Methoden der Qualität und Brauchbarkeit der einzelnen kein gutes Zeugnis aus. Daß also eine Vereinheitlichung der Therapie durchaus zu wünschen und als Ziel der Zukunft zu erstreben ist, wird schon von hier aus klar.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Besonderer Hinweis
Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
Rights and permissions
Copyright information
© 1926 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Hackenbroch, D.M. (1926). Einleitung. In: Der Hohlfuss. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-50870-7_1
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-50870-7_1
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-50560-7
Online ISBN: 978-3-642-50870-7
eBook Packages: Springer Book Archive