Zusammenfassung
Wir haben nunmehr die Gefahren, welche die allgemeine Narkose und insbesondere die Chloroformnarkose für Leben und Gesundheit des zu Betäubenden mit sich bringen kann, vor unsere Kritik gefordert und sind zu der unumstößlichen Gewißheit gelangt, daß wir so ohne weiteres nicht berechtigt sind, aus Gründen der persönlichen Bequemlichkeit und der persönlichen Annehmlichkeit für den Operateur die Narkose in Anwendung zu ziehen. Wir haben für den Nachweis und den realen Bestand dieser Gefahren die tägliche Erfahrung, das Bewußtsein der Ärzte, die Statistik und die wissenschaftliche Deutung der Phänomene der Narkose herangezogen, und wir stehen nun vor der Frage, was soll denn an Stelle der Narkose, wo sie unanwendbar erscheint, in Anwendung kommen? Gibt es denn irgend eine Methode, welche diese ideale Forderung, schmerzlose Eingriffe der schwersten Art zu gestatten, in einer Weise erfüllt, daß überhaupt gewagt werden könnte, dieselbe der Narkose gegenüberzustellen? Nun, in der Tat, unser heftiger Angriff auf die Narkose hätte wenig Sinn, wenn wir nicht in der Lage wären, auf Grund vieljähriger Erprobung an mehreren Tausenden von Operationen eine Methode zu empfehlen, welche auf einem prinzipiell entgegengesetzten Wege dem unumgänglichen humanen Postulat der Analgesie gerecht zu werden vermag.
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Schleich, C.L. (1906). Einleitung. In: Schmerzlose Operationen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-50779-3_3
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