Zusammenfassung
Die Lehre von Hypnose und Suggestion beim Menschen ist in ihren Grundzügen seit ungefähr 20 Jahren abgeschlossen. Sie spiegelt in ihrer historischen Entwicklung aus unklar mystischen Anfängen zu einer beschränkt materialistischen Auffassung, die in allerlei Hirnmythologien „die Theorie der Hypnose und Suggestion“ in kurzem Schema glaubte wagen zu können, in lebendigster Weise die gegenständlichen und methodischen Kämpfe der letzten 1½ Jahrhunderte Psychologie. Hier, wie so oft, erweckten zuerst auffallende Ausnahmebeobachtungen das Interesse wissenschaftlicher Forschung. Suggestive und z. T. auch hypnotische Prozeduren sind in der Volks- und Kunstmedizin aller Völker und Zeiten nachweislich, engstverbunden mit prälogisch-magischen Erlebnisweisen und Denkgewohnheiten, die sich jetzt noch ubiquitär im „Besprechen“, “ Gesundbeten“, in Heilwunder — und Heilzauber — am Werke zeigen. In der Geschichte der europäischen Medizin ist unser Problem besonders häufig mit seltsamen Persönlichkeiten verknüpft: Paracelsus, Greatrake (1666), San-tanelli (1718) und besonders Mesmer. Ernsthafte wissenschaftliche Be-arbeitung erfuhr unser Gebiet vor 100 Jahren im Anschluß an das Auftreten von Mesmer, dem Propheten des „tierischen Magnetismus“, ferner in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts, angeregt durch die sensationellen Schaustellungen des Laienhypnotiseurs Hansen und in neuester Zeit mit Einsetzen der modernen psychotherapeutischen Entwicklung (Kriegsneurosen!).
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Zusammenfassende Darstellungen
Die Literaturangaben stellen nur Hinweise dar; es liegen zahlreiche wissenschaftliche Zusammenfassungen unseres Gebietes vor, so von Forel, Hilger, Löwenfeld, Trömner, Schrenck-Notzing in Eulenburgs Enzyklopädie; die beste und umfassendste Behandlung erfuhr es wohl in dem Handbuch von A. Moll (Der Hypnotismus. 5. Aufl. Berlin: Fischer 1924), auf das hier besonders verwiesen sei.
Deutsche Spezial-Zeitschriften: Zeitschr. f. Hypnotismus, jetzt Journ. f. Psychol. u. Neurol. (O. Vogt). Leipzig: J. A. Barth. — Zeitschr. f. Psychotherapie (A. Moll). Stuttgart: F. Enke.
Bibliographien: Möbius (Schmidts Jahrbücher); Hilger und Mohr (Journ. f. Psychol. u. Neurol.).
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Schultz, J.H. (1926). Hypnose und Suggestion beim Menschen. In: Adler, L., et al. Wärme- und Wasserhaushalt Umweltfaktoren · Schlaf · Altern und Sterben · Konstitution und Vererbung. Handbuch der Normalen und Pathologischen Physiologie, vol 17. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-50695-6_20
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