Zusammenfassung
Die Verbindungen der Körper mit Sauerstoff sind mehr oder weniger fest. Während die Oxyde der Leichtmetalle, wie Kaliumoxyd, Natriumoxyd, Calciumoxyd selbst in der stärksten Glühhitze keinen Sauerstoff abgeben, zerfallen andere Oxyde, wie Mercurooxyd (Hg2O), bei geringer Erwärmung, Mercuri-oxyd (HgO), Silberoxyd (Ag2O oder AgO) bei beginnender Rothglühhitze in Quecksilber und Sauerstoffgas, in Silber und Sauerstoffgas. Soll der Sauerstoff aus einem Oxyde entfernt werden, so lässt man auf dasselbe einen Körper in irgend einer Weise einwirken, welcher zum Sauerstoff eine grössere Verwandtschaft hat, als die Grundlage des oxydirten Körpers. Die Freimachung eines Körpers aus seiner Verbindung mit Sauerstoff oder mit einem anderen Elemente nennt man, wie wir bereits wissen(S. 119), Eeduction. Die Eeduction vermittelnde oder redu-cirende Körper sind besonders Kohlenstoff (Kohle) und Wasserstoff. Die hüttenmännische Darstellung der meisten Metalle ist eine Reduction. Eisenerze, Zinkerze, Zinnerze, Bleierze, welche aus Oxyden dieser Metalle bestehen, werden mit Kohle eingeschmolzen. Der Kohlenstoff (C) verbindet sich dabei mit dem Sauerstoff des Oxyds und entweicht entweder als Kohlensäure(CO2) oder als Kohlenoxydgas (CO). Enthält das Erz zugleich das Metall als Schwefelmetall oder kieselsaure Verbindungen(Silicate), so setzt der Hüttenmann noch Kalkerde (Calciumoxyd, CaO) dazu. In diesem Falle reducirt die Kohle zum Theil Calciumoxyd, und das resultirende Calcium verbindet sich mit dem Schwefel des Erzes zu Calciumsulfid, Schwefelcalcium (CaS), das Metall freilassend, oder die Kalkerde verbindet sich mit der Kieselsäure.
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Hager, H. (1877). Sauerstoff. Reduction. Desoxydation. Ausbringung der Metalle. In: Chemisch-pharmaceutischer Unterricht. Erster Unterricht des Pharmaceuten, vol 1. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-50650-5_56
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