Zusammenfassung
Jede Leichenöffnung soll uns Veränderungen an den Organen aufdecken, die es gestatten, zu einem Urteil über die vorliegende Krankheit zu gelangen. Die geistige Tätigkeit des Obduzenten geht daher stets nach zwei Richtungen: die eine wird in der Aufdeckung, d.h. dem Aufsuchen und Feststellen der krankhaften Organveränderungen bestehen, die andere in ihrer zusammenfassenden Deutung: der Analyse hat auch hier wie bei jeder Naturforschung, die Synthese zu folgen. Es gibt wohl kaum ein Gebiet in der Medizin, in dem die Anwendung dieser Grundsätze so klar zutage tritt — deshalb ist die Tätigkeit am Sektionstisch für den angehenden Arzt und Wissenschaftler eine ausgezeichnete Schule. Am Sektionstisch hat er auch Gelegenheit, den grundlegenden Unterschied zwischen „Befund“, d.h. dem unbestechlich genauen Registrieren von Tatsachen und der von Erfahrung und Wissen des einzelnen abhängigen Deutung, der „Diagnose“ unmittelbar mitzuerleben.
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© 1972 Springer-Verlag, Berlin · Heidelberg
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Hamperl, H. (1972). Der pathologisch-anatomische Befundbericht. In: Leichenöffnung Befund und Diagnose. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-49234-1_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-49234-1_2
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