Zusammenfassung
Wenn man eine Einschlußverbindung auflöst, so zerfällt sie in die Komponenten, jedenfalls sofern es sich um eine Gittereinschlußverbindung handelt. Nur beim Harnstoff sind einige Erscheinungen gefunden worden, die darauf hinweisen, daß auch schon in Lösung eine Wechselwirkung zwischen Wirt- und Gastmolekül stattfindet. Nach Schlenk (103) ist n-Valeriansäure bei Gegenwart von Harnstoff unbegrenzt in Wasser löslich, während sie sich normalerweise nur zu 12% löst. Daß es sich hierbei nicht bloß um das Ergebnis einer Wechselwirkung zwischen Harnstoff und Carboxylgruppe handelt, sondern tatsächlich um einen der Anlagerung analogen Vorgang, geht daraus hervor, daß die isomere α-Methylbuttersäure durch Harnstoff keine Veränderung der Löslichkeit erfährt, α-Methylbuttersäure bildet kein Harnstoffaddukt. Eine weitere Stütze für die Zusammenlagerung kleiner Bereiche der Einschluß-verbindung in Lösung besteht darin, daß beim Auflösen von n-Buttersäure in wäßriger Harnstoff lösung eine positive Wärmetönung auftritt, während die Auflösung von Isobuttersäure mit negativer Wärmetönung verläuft (+95 kcal bzw. −173 kcal).
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© 1954 Springer-Verlag OHG. Berlin . Göttingen . Heidelberg
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Cramer, F. (1954). Einschlußverbindungen in Lösung. In: Einschlussverbindungen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-49192-4_6
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