Zusammenfassung
Geboren am 15. Juni 1850 in Freistadt in der Pfalz; studierte seit 1866 in München, wo er von 1870–79 Assistent bei dem pathologischen Anatomen Buhl war. Dort habilitierte er sich 1875 für dieses Fach. 1882 kam Schweninger zum erstenmal in Beziehungen zur Familie Bismarck und damit zu Bismarck selbst. In einer kleinen Schrift „Dem Andenken Bismarcks“ (Leipzig 1899, Hirzel) hat er „Einiges über Bismarcks Leiden“ zur Darstellung gebracht. Einiges möge daraus hier seinen Platz finden. Die ärztlichen Berater hatten bei Bismarck einen schwierigen Stand.„Der Fürst, damals wie früher stets kein allzu gefügiger Patient, pflegte, wie er mir (Schweninger) später wiederholt lächelnd bemerkte „in jenen Tagen seine Ärzte zu behandeln.’ Was immer auch zur Besserung des unbefriedigenden Zustandes versucht wurde, es schlug fehl.“ Von 1884–1902 war Schweninger a. o. Professor in Berlin, hatte die Leitung der Abteilung für Hautkrankheiten und las nebenher über „Geschichte der Medizin“. Mit Buzzi zusammen hat Schweninger in einer Broschüre (Wien und Leipzig 1894) seine eigenartige, nicht neue Kur gegen „Fettsucht“ beschrieben, die für die — bereits von Plinius erwähnte und von Steinbacher und Oertel befürwortete — Wasserentziehung dabei wieder eintrat. Es ist jedenfalls bemerkenswert, daß man bei Bismarck „beinahe fortlaufend einen Parallelismus zwischen körperlichen Störungen und aufregenden politischen Geschehnissen nachweisen“ kann. (Birnbaum, K., Psychopathologische Dokumente. Julius Springer, Berlin 1920, S. 316.)
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Ebstein, E. (1923). Ernst Schweninger (1850). In: Ebstein, E. (eds) Ärƶte-Memoiren. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-48590-9_50
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