Zusammenfassung
Er wurde am 6. März 1804 in Hannover als Sohn Chr. Fr. Stromeyers geboren, der mit als erster die Jennersche Kuhpockenimpfung in Deutschland einführte. Er studierte u. a. in Göttingen und in Berlin, wo er im April 1826 „als der erste im Ausland promovierte Hannoveraner“ die medizinische Doktorwürde erwarb. Eine längere Studienreise schloß sich an seine Universitätszeit an. In den „Erinnerungen eines deutschen Arztes“ (Zwei Bände 1875) hat er uns sein Leben köstlich erzählt. Sein dort mitgeteilter Besuch bei Goethe wurde der Goetheforschung erst 1914 (Jahrbuch der Goethe-Gesellschaft, Bd. 1, S. 145 —151) bekannt, so daß ich ihn hier auch mitteilen will. Professor wurde Stromeyer 1838 in Erlangen, 1841 in München, 1842 in Freiburg und 1848 in Kiel, wo er — mit Unterbrechung der Teilnahme am schleswig-hosteinischen Kriege — bis 1854 tätig war. Dann entfaltete Stromeyer in Hannover — in seiner Eigenschaft als Generalstabsarzt — eine segensreiche Tätigkeit. Nach seiner Pensionierung 1866 war er weiter als Arzt und Berater tätig, und im Kriege 1870/71 als konsultierender Chirurg. Nach dem Kriege reiste Stromeyer noch einmal nach England, das er bereits auf seinen Reisen als junger Mann kennengelernt hatte. Aber auch in Deutschland war die erste Gabe auf dem Gebiete der Chirurgie, die das geeinigte Deutschland anderen Ländern geboten hat, Esmarchs blutlose Operationen. Stromeyers Verdienste hat Billroth wie folgend gewürdigt: „DieErfindung der subcutanen Tenotomie, die Schieloperation, die Feststellung vieler Principien in der Orthopädie und Kriegschirurgie sind Taten gleich Eroberungen unbekannter Landstriche auf dem Gebiete der Heilkunst, ohne die uns das letztere jetzt als verstümmelt erscheinen würde.“
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Ebstein, E. (1923). Georg Friedrich Louis Stromeyer (1804–1876). In: Ebstein, E. (eds) Ärƶte-Memoiren. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-48590-9_28
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