Zusammenfassung
Auszählungen von im Querschnitt eines Gespinstes vorhandenen Einzelfasern kommen bei mikroskopischen Arbeiten recht häufig vor, so z. B., wenn in einem aus zwei oder mehr Faserrohstoffen bestehendem Gespinste das durchschnittliche Mischungsverhältnis bestimmt werden soll, oder bei Nummerbestimmungen von Fäden, deren Länge für das sonst übliche Verfahren der Wägung einer bestimmten Fadenlänge zu gering ist. Sehr häufig hat man auch bei Seiden und Kunstseiden die Zahl der den Faden bildenden Einzelfasern (Identitätsnachweis, Gleichmäßigkeitsprüfung usw.) auf mikroskopischem Wege festzustellen. Im letzteren Falle ist die Prüfung sehr einfach, weil die einzelnen Fasern fast parallel liegen und schon beim Einlegen des Fadens in Wasser die Einzelfasern infolge stattfindenden Quellens genügend auseinanderweichen, um mühelos gezählt zu werden. Größere Schwierigkeiten sind in solchen Fällen zu überwinden, wo zahlreiche neben- und übereinander liegende Fäserchen von zum Teil starker Kräuselung vorliegen, weil diese auch bei sorgfältigster Präparation nur ungenügend weit auseinander gebracht werden können, um eine sichere Auszählung zu gestatten. Hinzukommt, daß zahlreiche Garnstellen ausgezählt werden müssen, wenn das Ergebnis einigen Anspruch auf Genauigkeit machen will. Bei Mischgespinsten ist auch noch die Ungleichmäßigkeit in der Mischung selbst zu berücksichtigen. In anderen Fällen sind die Fasern noch zum Teil miteinander verklebt (z. B. bei ungebleichten oder unvollständig kotonisierten Flachs- und Hanffasern), so daß vor der Auszählung das Bindemittel entfernt werden muß.
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Heermann, P. (1923). Das Zählen von Fasern. In: Mechanisch- und physikalisch-technische Textiluntersuchungen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-48557-2_7
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