Bewertung des Entwicklungsprozesses eines Landschaftsausschnittes am Beispiel der Ise-Niederung

Zusammenfassung

In dem 1987 initiierten Naturschutzvorhaben in Niedersachsen „Revitalisierung in der Ise-Niederung“ erfolgt eine leitbild- bzw. leitzielori-entierte Bewertung. Dieses Vorhaben umfaßt sowohl die Datenerhebung, Planung und Umsetzung als auch eine wissenschaftliche Begleitung, die bis zum Jahr 2000 projektiert ist. Das Außergewöhnliche bzw. gerade das „Normale/Gewöhnliche“ dieses Naturschutzvorhabens ist die intensiv genutzte Kulturlandschaft Norddeutschlands — die nach einer ersten Betrachtung für den behördlichen und ehrenamtlichen Naturschutz von geringem Interesse erschien. Als dynamisches Leitziel wurde eine Entwicklung definiert, welche eine Erhöhung der niederungstypischen Prozesse wie Retention und Dynamik anstrebt. Die Bewertungskriterien leiten sich direkt aus dem Leitziel ab. Aus dieser sehr engen logischen Verknüpfung wurden plausible Maßnahmen zur Verringerung der Defizite hergeleitet. Mittels eines Monitoringprogramms von direkten Meßgrößen (z.B. Wasseranalysen, Landnutzungen) und indirekten Meßgrößen (biologische Indikatoren) werden die Veränderungen dokumentiert und naturschutzfachlich bewertet. Darüber hinaus werden sozio-ökonomische Daten einbezogen. Eine Bewertung des Entwicklungsprozesses wird im Vergleich mit dem Ausgangszustand durchgeführt, der abschließende Bewertungsprozeß soll in einem diskursiven Verfahren durchgeführt werden.