Zusammenfassung
Die methodischen Schwierigkeiten, die uns bei Untersuchung der Erkrankungen des Riechnerven entgegengetreten sind, tauchen natürlich auch bei denen der Riechrinde auf. Zu diesen methodischen Schwierigkeiten gesellen sich noch weitere, die dieses Gebiet noch problematischer und tatsachenärmer machen. In erster Reihe fragt es sich ja überhaupt, welches Gebiet man am menschlichen Gehirn als Riechrinde auffassen und abgrenzen dürfe. Diese entscheidend wichtige Vorfrage ist noch nicht ihrer endgültigen Lösung zugeführt, wenn auch an der Bedeutung der Hippocampus- und Ammonshomrinde als olfactorischer Zentralgebiete kaum zu zweifeln ist. Die Verhältnisse liegen hier, wie übrigens auch bei anderen Zentralgebieten derart, daß man aus den pathologischen Fällen bzw. ihrer Lokalisation, im Verein mit anderen, zumal vergleichend-anatomischen Tatsachen, auf Ort und Ausdehnung des zentralen Riechgebietes überhaupt erst schließt. Die dritte Schwierigkeit wäre darin zu sehen, daß dieses zentrale Riechgebiet selten isoliert, vor allem höchst selten ohne Beteiligung des Perzeptionsgebietes, erkranken dürfte. Die Mitbeteiligung des Perzeptionsfeldes schränkt aber die Aussagemöglichkeit über reine Rindenstörungen beträchtlich ein. Und schließlich erhebt sich die Frage, was man denn symptomatologisch bei einer reinen Rindenstörung hier zu erwarten hätte. Diese Frage Kann am wenigsten als gelöst betrachtet werden.
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Riese, W. (1936). Symptomatologie der Erkrankungen der Riechrinde. In: Bielschowsky, A., Jaensch, P.A., Klestadt, W., Kramer, F., Marchesani, O., Riese, W. (eds) Hirnnerven Pupille. Handbuch der Neurologie, vol 4. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-48228-1_2
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