Die Nachfrage von Kinderbetreuungsplätzen und Frauenerwerbsbeteiligung

Zusammenfassung

Wie die in den Kapiteln 2 und 3 vorgestellten mikrotheoretischen Modelle deutlich machen, sind die Wahl eines bestimmten Kinderbetreuungsarrangements und das Arbeitsangebotsverhalten einer Frau mit mindestens einem kleineren Kind als Ergebnisse eines Optimierungsprozesses zu betrachten. Der Preis, die Qualität und die angebotene Menge an familienexternen Kinderbetreuungsleistungen haben einen wesentlichen Einfluß auf die nutzenmaximalen Entscheidungen einer Frau. Aus theoretischer Sicht haben staatliche Maßnahmen, welche den Preis von Kinderhilfen beeinflussen oder die in einer Volkswirtschaft verfügbare Menge an Kinderbetreuungsleistungen ausdehnen oder einschränken, bedeutende Auswirkungen auf die Nachfrage nach Betreuungsdienstleistungen und das Arbeitsangebotsverhalten der Frauen mit kleineren Kindern. Aufgabe der folgenden Ausführungen ist die empirische Untersuchung des Zusammenhanges zwischen dem Preis sowie einer Rationierung familienexterner Kinderbetreuungsleistungen und der Entscheidung zur Nachfrage von (institutionellen) Kinderhilfen sowie der Erwerbstätigkeitsentscheidung einer Mutter. Die Resultate geben Aufschluß über die Auswirkungen staatlicher Subventionen im Kinderbetreuungsbereich, wobei insbesondere die folgenden Fragen von Interesse sind:¹

• a) Welchen Einfluß hat eine staatliche Subvention institutioneller Kinderbetreuung auf die Nachfrage von Kinderbetreuungsleistungen?

• b) Welchen Einfluß hat eine staatliche Subvention institutioneller Kinderbetreuung auf die Erwerbsbeteiligung von Frauen mit Kindern im Vorschulalter?

• c) Welche Personengruppen fragen mit besonders hoher Wahrscheinlichkeit institutionelle Kinderbetreuungsleistungen nach und sind damit von staatlichen Maßnahmen im Kinderbetreuungsbereich am stärksten betroffen?