Zusammenfassung
Übereinstimmend wird in mehreren experimentellen Arbeiten festgestellt, daß das Autofahren für jedermann einen gewissen Streß bedeutet, wobei der ungeübte Lenker viel stärker reagiert als der erfahrene, langjährige Ausweisinhaber. Dieser Streß äußert sich durch teilweise erhebliche Erhöhung der Pulszahl, des Blutdrucks sowie durch Elektrokardiogramm-Veränderungen (Auftreten von Extrasystolen, Arrhythmien und gelegentlich ST-Senkungen). Die daraus gezogenen Schlüsse sind je nach Autor unterschiedlich. Es steht fest, daß ein Herzkranker durch seine aktive Teilnahme am Straßenverkehr belastet wird. Nun ist aber interessant, daß gemäß verschiedenen statistischen Analysen Unfälle oder Verkehrsgefährdungen, als deren Ursache eine tödliche Herz- oder Kreislaufstörung am Steuer nachgewiesen wurde, selten sind. Übereinstimmend geben die umfangreichsten Arbeiten Häufigkeiten weit unter 1%o der Gesamtunfallzahl an (zusammengefaßt in [77,169]). Dafür sind verschiedene Gründe ins Feld geführt worden. Ausschlaggebend dürfte sein, daß das Autolenken eine dauernde Angespanntheit in der sympathikotonen Phase erfordert. Erfahrungsgemäß tritt aber ein plötzlicher Herzstillstand häufiger in der vagotonen Phase auf. Diesem Umstand entsprechend werden plötzliche Herztodesfälle nicht selten unmittelbar vor Antritt einer Fahrt bzw. kurz nach Beendigung derselben beobachtet (Kollaps im stehenden Fahrzeug, z.B. vor einer Ampel oder in der wartenden Kolonne).
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Hartmann, H.P. (1980). Herz- und Kreislaufkrankheiten. In: Der Kranke als Fahrzeuglenker. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-48063-8_13
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