Zusammenfassung
Die Art der präparatorischen Gewinnung der Epiphyse richtet sich nach der Größe des Organs bzw. nach den Absichten des Untersuchers. Große Epiphysen wie z. B. diejenigen vom Mensch, Pferd und Wiederlcäuern werden nachDurchtrennung desBalkens von dorsal her samt den sie bedeckenden weichen Hirnhäuten exstirpiert, falls man nicht vorzieht, das Organ — etwa zum Studium der Innervation — in einem Blocke des umgebenden Gewebes herauszunehmen. Die zarten, keulenförmigen Epiphysen der Vögel, Beptilien und anderer niederer Wirbeltiere beläßt man in situ, urn Verletzungen zu vermeiden; sie werden an Schnittserien durch das in toto fixierte Gehirn untersucht. Bei Formen, deren Endblase der Epiphyse mit dem Schädeldach bzw. mit der Falx cerebri verbunden ist, empfiehlt es sich, die Schädeldecke bis auf eine sagittal verlaufende Spange des Schädeldaches zu entfernen und das Gehirn samt dieser Spange zu fixieren und weiter zu verarbeiten (Entkàlkung). Kleinere Köpfe werden am besten als Ganzes fixiert, eingebettet und geschnitten. Das Eindringen der Fixierungsflüssigkeit wird durch die Abtrennung seitlicher Kopfpartien mit einem Rasiermesser erleichtert. Die Anfertigung von Schnittserien ist selbstverständlich bei jenen Arten unerläßlich, deren Tractus pinealis die Schädeldecke durchsetzt. Die Entkalkung kleinerer Köpfe von Teleostiern läßt sich nach Friedrich-Freksa (1932) schon durch öfteren Wechsel des Fixierungsgemisches Susa (M. Heidenhain) bzw. durch einen Überschuß von Eisessig erreichen. Für die Entkalkung von Saurierköpfen bedient sich Nowikoff (1910) einer 0,5–1%igenLösung von Salzsäure oder Salpetersäure in Alkohol 70%. Die Parietalorgane von Petromyzon präpariert Tretjakoff (1915) durch Abschneiden eines parietalen Stückes des Kopfes mit einem scharfen Rasiermesser; die Organe lagern der Unterfläche des abgetrennten Stückes an.
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Bargmann, W., Hellman, T., Watzka, M. (1943). Die mikroskopische Anatomie der Epiphyse. In: Bargmann, W., Hellman, T., Watzka, M. (eds) Blutgefäss- und Lymphgefässapparat Innersekretorische Drüsen. Handbuch der Mikroskopischen Anatomie des Menschen, vol 6 / 4. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47835-2_16
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