Der Nebenhoden

Zusammenfassung

Äußerlich unterscheidet man am Nebenhoden einen Kopf-, Körper- und Schwanzabschnitt. Im Kopfabschnitt liegen die ausführenden Kanälchen (Ductuli efferentes), 8–15 an der Zahl. Sie kommen aus dem Hodennetz, ziehen zunächst gerade, legen sich dann aber mehr und mehr in die Windungen einer Raumspirale; das kranialste der Kanälchen geht unmittelbar in den Nebenhodengang (Ductus epididymidis) über, die weiter caudal gelegenen münden endzuseitweise in ihn ein. Jedes der ausführenden Kanälchen ist 12–20 cm lang und von einer besonderen Bindegewebshülle umgeben, mit ihr bildet es ein besonderes kegelförmiges Läppchen, den Conus vasculosus oder Samenkegel, der mit seiner Spitze dem Hoden angelagert, mit der Basis gegen den Nebenhoden zu steht. Im Schrifttum wird die Bezeichnung Conus vasculosus häufig falsch gebraucht, nämlich für den Ductulus efferens selbst. Dies ist auf Koelliker zurückzuführen, der erwähnt (1863), daß die Coni vasculosi von Flimmerepithel ausgekleidet seien. Viele andere Forscher haben dann den Anfangsteil des ausführenden Kanälchens als Ductulus efferens bezeichnet, den Endteil aber als Conus vasculosus. Die beiden Abschnitte gehen ineinander über und unterscheiden sich in mancher Hinsicht voneinander. Ich folge deshalb dem Vorschlag von Pfeiffer (1928) und unterscheide am ausführenden Kanälchen eine Pars testicularis und eine Pars epididymidis ductuli efferentis, d. h. einen Hodenteil und einen Nebenhodenteil. Die Coni vasculosi selbst sind, wie ich nochmals betonen muß, Gebilde, die mit freiem Auge erkannt werden; sie enthalten in ihrem Innern je einen Ductulus efferens mit dem umgehenden Bindegewebe.