Allgemeines

Zusammenfassung

Die Knochen sind infolge von Kalkarmut zumeist weich und biegsam. Die Schädelknochen sind noch nicht verbunden, oben auf dem Köpfchen und am Hinterkopfe fühlt man Lücken — die große und kleine Fontanelle. Die große Fontanelle schließt sich zu Anfang des zweiten Jahres. Hier kann man manchmal das Pulsieren des Blutes fühlen. Im Volksmund heißt diese Stelle auf dem Köpfchen „das Leben“. Der Kopf ist im Vergleich zum Körper sehr groß, Arme und Beine sind kurz. Die Haut ist zart und empfindlich. Die Schleimhäute im Munde sind ganz besonders zart. Der Mund des Säuglings darf also nicht ausgewischt werden, um Verletzungen und Verunreinigungen zu vermeiden. Sehen kann der Säugling zwar von Anfang an, doch hat er zunächst nicht das Verständnis vom Gesehenen; das gleiche gilt vom Gehör. Ein wirkliches Lächeln beobachtet man erst nach 5–6 Wochen. Richtige Tränen weint der Säugling erst im dritten Monat. Schlaf braucht er zuerst sehr viel. In den ersten 4–6 Wochen schläft er fast immer mit Ausnahme der Mahlzeiten. Die ersten Zähnchen kommen gewöhnlich im 6. oder 7. Monat. Der Stuhl des gesunden Säuglings ist gelb und salbenartig, von säuerlichem Geruch; er wird zwei- bis dreimal am Tage entleert. Der Harn ist meist farblos und wird ungefähr doppelt so oft entleert, als Mahlzeiten eingenommen werden. Die Körperwärme, im Darm gemessen, schwankt zwischen 36,6 und 37,3. Atemzüge hat der Säugling in der Minute 35–50, Pulsschläge 100 bis 140. Man rechnet auf einen Atemzug drei Pulsschläge.