Zusammenfassung
Wenden wir uns zunächst der Berufsberatung auf wissenschaftlicher Grundlage zu. Es dürfte Ihnen allen klar sein, daß bei der bisherigen Berufswahl eine geradezu lächerliche Kräftevergeudung stattfand, die in einem Zeitalter der größtmöglichen Sparsamkeit aller echten sowie Ersatzstoffe um so krasser anmutet. Welches sind die üblichen Motive der Berufswahl? Im allgemeinen und noch im besten Falle fragt sich der Lehrling bezw. seine Eltern: Wie lange dauert die Lehrzeit, wieviel Geld kostet die Sache? Welche soziale Stellung nimmt der zukünftige Beruf ein u. a. m.? Ich erinnere z. B. daran, daß es Töpferlehrlinge eine zeitlang in Berlin überhaupt nicht gab, dagegen Feinmechaniker und Elektrotechniker in Fülle, offenbar weil die soziale Stellung dieser Berufe angemessener erschien. Dann spielt natürlich die Bezahlung eine Rolle, ferner die Meinung der Eltern, Vettern, Onkel, Tanten, also schließlich von Instanzen, die auf wissenschaftliche Objektivität für die Beurteilung der Geeignetheit des Anwärters kaum Anspruch erheben können.
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Literatur
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Moede, W. (1919). Die industrielle Psychotechnik im Dienste der Gütererzeugung. In: Die Experimentalpsychologie im Dienste des Wirtschaftslebens. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47628-0_1
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