Zusammenfassung
Da wir uns streng an unsern Plan binden, nur das zu behandeln, was in der engsten Berührung mit dem Mikroskope und seinen Nebengeräten steht, so darf der Leser nicht erwarten, hier genaue Anweisungen zu Fang und Zucht lebender Wesen zu erhalten. Wer der glückliche Besitzer eines Zimmer, aquariums ist, findet darin eine reiche Quelle von allerlei Pflanzen und noch mehr von Tieren, namentlich niederen, unter denen sich manche vortrefflich zum Beschauen mit Lupe und Mikroskope eignen. Wer dessen entbehrt, hat allerdings nur eine höchst beschränkte Auswahl zur Verfügung. Aber selbst diese bietet, in richtiger Weise benutzt, dem nicht so begünstigten Anfänger Anregung genug dar.
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Statt des Weingeistes mag zum Betäuben eine geringe Menge Äther dienen, auch Chloroform läßt sich dazu verwenden, ferner Chloral-hydrat und Cocaïn, aber alle diese Mittel sind lange nicht so harmlos wie der Weingeist, regen auch meist das Opfer zuerst stark auf, bevor sie es einschläfern. — Die Larven der Molche (Tritonund Salamandra) halten zwar auch ohne Betäubung still, sind also bequemer zu beobachten, aber nicht so leicht zu bekommen.
Sie dürfen höchstens 1 mm dick sein, damit die Linse 4 nicht darauf stößt, sondern frei darüber weggehen kann. Am einfachsten schneidet man sie sich aus einem Tragglase zurecht.
Die kleine Kammer läßt sich nur schlecht reinigen, falls ihre Teile ganz fest miteinander verkittet sind; da ist gerade das Collodium das richtige Mittel, denn das Deckglas löst sich, wenn man alles einige Zeit in einem Teller voll Wasser liegen läßt, ab und ist später leicht und rasch wieder anzubringen.
Diese lassen sich auch mit Linse 4 nicht so stark vergrößern, daß man an ihnen irgendwelche Einzelheiten wahrnimmt.
Auch Tusche, die man selbst angerieben hat, ist brauchbar.
Das will gelernt sein, denn man darf ja den Bodensatz nicht aufrühren und soll doch die Flüssigkeit so viel wie möglich entfernen. Am besten bedient man sich eines an beiden Enden offenen Tropfrohres, führt es, oben mit dem Finger verschlossen, bis ziemlich nahe an den Grund des Sammelrohres, und läßt nun durch langsames Wegnehmen des Fingers die Flüssigkeit sacht aufsteigen. Dann hebt man das Tropfrohr heraus und entleert es durch Ausblasen mit dem Munde. Bequemer geht das, wenn es oben durch einen Kautschukschlauch geschlossen ist, nur liegt dann die Gefahr nahe, daß man gleich zu viel absaugt und so von den Tierchen mit hineinreißt. Gerade hier hängt alles von der Geschicklichkeit ab, die man sich aber erst durch viele Übung erwirbt.
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Mayer, P. (1922). Beobachtung lebender Wesen mit dem Mikroskope. In: Einführung in die Mikroskopie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47616-7_10
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