Zusammenfassung
Eine Mutter sitzt mit ihren vier Kindern im Alter von 7—II Jahren am Kaffeetisch, in dessen Mitte eine runde Schokoladentorte steht; die Augen der Kinder sind begehrlich darauf gerichtet; ihre Stimmung ist, bei allen in gleicher Weise, eine freudige Erwartung auf das Kommende. Die Mutter fängt an zu schneiden, die Spannung steigt; beigemischt ist ihr bei allen vier Kindern ein leiser Unlustton von Unsicherheit bei dem Gedanken an die Möglichkeit, daß die Stücke, wie neulich schon einmal, zu klein ausfallen möchten. Die Sorge erweist sich als grundlos, die Mutter ist gut gestimmt, und das erste Stück für das Älteste hat eine befriedigende Größe. Die Mutter hebt wieder das Messer; die Kinder sind gewohnt, in solchen Fällen bei dem geringen Altersabstand gleichmäßig bedacht zu werden. Im Zweiten wird neben der angenehmen Spannung die Aufmerksamkeit darauf wach, ob sein Stück auch nicht kleiner ausfällt als das erste; es trifft sich gut, daß die Mutter genau die gleiche Größe abschneidet. Kind Nr. 2 ist beruhigt und zufrieden, ebenso Nr. 3 und 4, weil es heute bei der Verteilung richtig herzugehen scheint.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Hoche, A.E. (1932). Vom Wesen des Rechtsgefühls. In: Das Rechtsgefühl in Justiz und Politik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47528-3_2
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