Zusammenfassung
Wie eine jede Wissenschaft sich auf anderen aufbaut, so muß auch die soziale Medizin in anderen Disziplinen ihre Stütze suchen und deren Untersuchungen und Ergebnisse verwerten. Die Hilfswissenschaften der sozialen Medizin sind mannigfacher Art, wir sehen, daß die Geschichte der Medizin oft unerläßlich ist bei der Bekämpfung der Seuchen, daß die Hygiene und die Bakteriologie die Fundamente sind, die fast auf jedem Gebiete der sozialen Medizin die Grundpfeiler abgeben für den weiteren Aufbau, wir sehen, daß die Kenntnis der sozialen Gesetzgebung und der privaten und öffentlichen Fürsorgebestrebungen bei einer anderen Seite unseres Stoffes unumgänglich notwendig ist, um die sozialmedizinische Bedeutung gerade dieser Gegenstände kennen zu lernen. So bedingt ein jedes Kapitel für sich das Eingehen auf Materien, die der Heilkunde an sich ganz fremd sind, und die bei den verschiedensten Disziplinen der Wissenschaften zu suchen sind. Lediglich die Hygiene und die Bakteriologie gehören ja in den eigentlichen Rahmen der Medizin, während die große Menge der in Betracht kommenden gesetzlichen Grundlagen und vor allem die privaten Bestrebungen sozialer Arbeit der Gesetzeskunde und der Volkswirtschaft angehören. Es wird so bei jedem der großen Kapitel in der sozialen Medizin notwendig sein, auf die speziellen Grundlagen dieses Kapitels einzugehen, soweit sie nicht von vornherein der Erkenntnis nur durch besondere fachliche Ausbildung zugänglich sind.
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Literatur
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Ewald, W. (1911). Die Medizinalstatistik als Hilfswissenschaft. In: Soziale Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47460-6_2
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