Zusammenfassung
Das Streben, bei Krankheiten den Sitz des Leidens zu erkennen, ist wohl so alt wie die Beobachtung krankhafter Vorgänge überhaupt. Jedenfalls spricht die schon vor Jahrtausenden von den Chinesen geübte Anwendung von bestimmten tierischen Organen zur Heilung von Erkrankungen der entsprechenden Organe des Menschen für ein ehrwürdiges Alter. Solange aber das Streben nach einer Erkennung des Krankheitssitzes keinen sicheren Boden in zuverlässigen Kenntnissen vom Bau des menschlichen Körpers hatte, mußte es ein unsicheres Tasten bleiben. Der Mangel an tatsächlichen Kenntnissen führte zu haltlosen Vorstellungen, die ihren Einfluß auch dann nicht verloren, als durch die Zergliederung tierischer und menschlicher Leichen ein tieferer Einblick in den Körperbau gewonnen wurde. Es bedurfte noch großer Erfahrungen über den Bau und die Tätigkeit der einzelnen Organe im gesunden Zustande und die Veränderungen ihres Baues und ihrer Tätigkeit bei Erkrankungen, bis die Grundlagen gelegt waren, auf denen sich die Wissenschaft der Gegenwart aufbauen konnte.
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Edens, E. (1920). Anatomische und physiologische Vorbemerkungen. In: Lehrbuch der Perkussion und Auskultation. Enzyklopaedie der Klinischen Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47452-1_1
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