Das Teillastverhalten des Turbinenteiles

Zusammenfassung

Während die Dampfturbinen meist mit größeren Stufenzahlen gebaut werden, haben die Turbinenteile von Gasturbinen nur wenige Stufen, insbesondere bei den Flugzeugtriebwerken. Dadurch kommt es häufig vor, daß in einem (oder mehreren) der Beschaufelungskränze der Turbine die Schallgeschwindigkeit erreicht und überschritten wird. Das Verhalten solcher Turbinenteile von Gasturbinen bei Änderungen des Laufzustandes unterscheidet sich daher von dem der Dampfturbinen. Bei diesen begnügt man sich für die Abschätzung der Durchsatzgewichte meist mit dem Kegel der Dampfgewichte, der zur Voraussetzung hat, daß die Stufenzahl hoch ist und daß in keiner Schaufelreihe die Schallgeschwindigkeit wesentlich überschritten wird. Für die Wirkungsgrade verwendet man gewöhnlich die parabolischen oder parabelähnlichen Kurven über der Schnellaufzahl u/c₀ (u = Bezugsumfanggeschwindigkeit der Turbinenstufe bzw. Turbine, $c_0 = \sqrt {2 \cdot g \cdot H_{ad} }$ = dem isentropen Stufen- bzw. Turbinengefälle entsprechende Idealgeschwindigkeit). Für die Wirkungsgrade und Durchsätze der Turbinenteile von Gasturbinen sind für die unterschiedlichsten Laufzustände derselben genauere Angaben notwendig, als man durch diese Näherungsmethoden des Dampfturbinenbaues erhalten kann. Man ging daher mit Fortschreiten der Gasturbinenentwicklung zur Aufstellung vollständiger Kennfelder für die Turbinenteile über, wie sie für die Verdichterteile schon längere Zeit üblich waren.