Zusammenfassung
Wir haben bisher das Flugzeug als Verkehrsmittel immer parallel behandelt mit der Eisenbahn, nicht nur, um überhaupt einen Vergleich anstellen zu können, sondern weil Flugzeug und Eisenbahn in der Reihe der Verkehrsmittel einander am nächsten stehen. Neue technische Errungenschaften begegnen immer konservativer Feindschaft auf der einen Seite und umstürzlerischer Überschätzung auf der anderen. Es gilt nicht ein Verkehrsmittel durch das andere zu ersetzen, sondern zu ergänzen. Noch heute, nach über 80 Jahren eines stetig steigenden Eisenbahnverkehrs, verkehrt die Postkutsche als Kraftpost planmäßig im Anschluß an die Bahnlinien auf verkehrsarmen Strecken. Es sind erst 20 Jahre seit dem ersten Motorflug, dem Luftsprung der Brüder Wright über ¼ km, vergangen, und es läßt sich gar nicht abschätzen, welche Entwicklung der Luftverkehr nehmen wird. Aber schon ist sicher, daß er überhaupt nur einen kleinen Teil der Lasten übernehmen kann, die jahraus, jahrein auf Schienen von Land zu Land und von Stadt zu Stadt geführt werden. Selbst die Entwicklung der Eisenbahn ist trotz ihrer verhängnisvollen Bindung an die Spur von 1435 mm und die Begrenzung des lichten Raumes (Wagenprofil) noch keineswegs abgeschlossen. Der erst jüngst eingeführten Verbundwirkung und Überhitzung wird auf den Dampflokomotiven die automatische Feuerbeschickung und die Kondensation folgen, ja vielleicht sogar die Ablösung der Kolbenmaschine durch die Turbine. Daneben geht planmäßig mit der wachsenden Ausnutzung der Wasserkräfte die Entwicklung des elektrischen Zugbetriebes, dessen Anfänge erst 4 Jahrzehnte zurückliegen.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Bader, H.G. (1924). Wirtschaftlichkeit. In: Flugzeugbaukunde. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47354-8_3
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