Zusammenfassung
Tubulo-interstitielle Nierenerkrankungen werden normalerweise anhand von Routinelaborbefunden des Blutes und des Urins sowie dem i.v. Pyelogramm und durch den Konzentrationsversuch sowie eventuell einen Säurebelastungstest charakterisiert. Mit beiden Tests erfaßt man überwiegend die Funktion der distalen Nephronabschnitte. Nicht diagnostiziert werden tubulär-proximale und glomeruläre Schäden. Hierzu ist eine Untersuchung der Proteinurie aufschlußreich. Eine erhöhte Eiweißausscheidung muß nicht notwendigerweise einen glomerulären Schaden bedeuten, da es auch eine tubuläre Proteinurie gibt [1]. Dagegen werden Proteine mit einem MG höher als Albumin (HMW) vermehrt bei glomerulären Schäden filtriert und ausgeschieden [2]. Proteine mit kleinerem MG als Albumin (LMW) werden in der gesunden Niere mehr oder weniger frei filtriert und überwiegend im proximalen Tubulus rückresorbiert [2]. Die vermehrte Ausscheidung von LMW im Urin zeigt daher tubulär-proximale Schäden an. Eine vermehrte Albuminausscheidung zeigt dagegen sowohl glomeruläre als auch tubuläre Schäden, da Albumin bei glomerulären Schäden vermehrt filtriert und ausgeschieden wird, und bei tubulärproximalen Schäden das normalerweise filtrierte Albumin weniger resorbiert und damit ebenfalls vermehrt ausgeschieden wird.
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Literatur
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Olbricht, C., Heyde, D.v.d., Alt, J., Jänig, H., Stolte, H. (1980). Differentialdiagnostische Anwendung der Gradientengelelektrophorese von Urinproteinen bei tubulo-interstitiellen Nierenerkrankungen. In: Schlegel, B. (eds) Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für innere Medizin. Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für innere Medizin, vol 86. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47091-2_39
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Publisher Name: J.F. Bergmann-Verlag, Munich
Print ISBN: 978-3-8070-0323-8
Online ISBN: 978-3-642-47091-2
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