Zusammenfassung
Seit den klinischen Untersuchungen von Boshamer und den Tierexperimenten von F. E. Koch gilt die Durchblutungsstörung der Niere als wesentliches Merkmal einer Steinentstehungskrise. Bekanntlich kann man aus den Ergebnissen der konventionellen Clearanceuntersuchungen gewisse Rückschlüsse auf die Nierendurchblutung ziehen. Ich möchte deshalb zunächst Ergebnisse seitengetrennter Clearanceuntersuchungen bei Patienten mit einseitiger Urolithiasis mitteilen. Methodik und Durchführung seitengetrennter Clearanceuntersuchungen kann in diesem Kreis als bekannt vorausgesetzt werden. Zur Methodik möchte ich nur so viel sagen, daß wir die PAH- und Inulin-Clearance im sog. stady state bestimmen. Zur Herstellung des Fließgleichgewichtes wurde eine Infusionslösung, die in 100 ml 3250 mg Inulin und 1200mg PAH enthielt, mit dem Perfusor Unita IIb der Firma Braun Melsungen mit einer Infusionsgeschwindigkeit von 1 ml/min infundiert. Das Fließgleichgewicht stellt sich bei Inulin nach 60 Minuten, bei PAH nach 30 Minuten ein. Die quantitative Erfassung der Harnvolumina der erkrankten Niere erfolgte durch Einlegen obturierender Katheter. Der Harn der gesunden Niere wurde durch einen Blasenkatheter abgeleitet, nachdem durch intravenöse Urographie eine Stauung dieser Seite ausgeschlossen worden war. Es wurden in der Regel 3 Harnsammeiperioden zu jeweils 10 Minuten durchgeführt. Die Berechnung der Clearance erfolgte nach der bekannten Rehbergschen Formel. Die Werte wurden anschlidßend auf 1,73 m2 Körperoberfläche umgerechnet.
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Literatur
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© 1974 Dr. Dietrich Steinkopff Verlag, Darmstadt
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Rothauge, C.F., Grebe, S.F. (1974). Nierendurchblutung und Harnsteingenese. In: Vahlensieck, W., Gasser, G. (eds) Pathogenese und Klinik der Harnsteine II. Fortschritte der Urologie und Nephrologie, vol 4. Steinkopff. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47051-6_14
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Publisher Name: Steinkopff
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