Vertikale Blickparese und Thalamische Demenz

Zusammenfassung

Schuster (13) wies im Jahre 1936 erstmals auf die Beziehung zwischen einem bilateralen ischämischen Thalamusinfarkt und psychopathologi-schen Störungen hin — die thalamische Demenz. Später beschrieben Lhermitte (9) und Segarra (14) ein weiteres klinisches Syndrom, welches durch eine bilaterale Thalamusläsion verursacht wird, den akinetischen Mutismus. Störungen der Okulomtorik, die in der Regel in Verbindung mit diesen Syndromen auftreten, wurden von den genannten Autoren allerdings kaum erwähnt, während in der neuroopthalmologischen Literatur die Bedeutung meso-dienzephaler Läsionen bezüglich einer vertikalen Blickparese ausführlich erörtert wird, auf psychopathologische Störungen in diesem Zusammenhang jedoch nur gelegentlich hingewiesen wird (3, 11, 15). In aller Regel liegen jedoch bei vaskulären Thalamuslasionen psychische Störungen in typischer Weise in Kombination mit vertikalen Blickstörungen vor, das typische Syndrom eines lakunären Insults im Versorgungsgebiet einer kleinen, perforierenden Thalamusarterie. Anhand von zwei Fällen mit der typischen klinischen Symptomatik eines bilateralen meso-dienzephalo-thalamischen Insultes soll auf dieses Syndrom hingewiesen und die Bedeutung der. CT-Diagnostik in der Differentialdiagnose subcorticaler Demenzen betont werden.