Zusammenfassung
Für den Ersatz von Blutverlusten mit Bingerlactat-Lösung sind verschiedene Formeln vorgeschlagen worden. In der praktischen Anwendung führen diese Formeln zu einer durchschnittlichen Zufuhr von 2,5 ml Ringer-lactat-Lösung pro ml Blutverlust [37, 38]. Sie bewähren sich aber nicht in jeder Situation. Einmal kann der Blutverlust bei einem dehydrierten Patienten mit großem Gewebstrauma, Schock und extracellulärer Sequestration auftreten, so daß die angegebenen Mengen unzureichend wären. Andererseits ist experimentell bewiesen worden, daß bei einem Verlust von 70 % des Blutvolumens in Abwesenheit von gleichzeitigem Gewebstrauma und unter sorgfältiger Vermeidung des hämorrhagischen Schocks diese Formeln zur Verabreichung letaler Überinfusionen führen können [120]. Obwohl diese Versuchsanordnung den klinischen Verhältnissen keineswegs entspricht, sollte man sich vor der kritiklosen Anwendung der obengenannten Formeln hüten. Sie besagen lediglich, daß das extracelluläre Volumen von der Gesamtmenge des schnell austauschbaren Natriums abhängig ist und das Plasmavolumen wiederum vom EZV, da es einen Teil der funktionellen Einheit des EZV darstellt. Damit ist also auch das Plasmavolumen direkt von der Gesamtmenge des schnell austauschbaren Natriums abhängig. Grundsätzlich dient die Ringerlactat-Lösung zum Ersatz des EZV- und Natrium-Defizits, und nicht primär zum Ersatz des Blutvolumens.
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Tetzlaff, A.O. (1969). „Blutersatz“ mit Ringerlactat. In: Der primäre Volumenersatz mit Ringerlactat. Anaesthesiology and Resuscitation / Anaesthesiologie und Wiederbelebung / Anesthésiologie et Réanimation, vol 44. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-46154-5_10
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