Zusammenfassung
Morgen1) werden auf den Tag genau vierhundert Jahre vergangen sein, seit der Heidelberger Katechismus auf Befehl Kurfürst Friedrichs III. als kirchliches Lehrbuch der Pfalz in Kraft gesetzt wurde. Vom 11. Januar 1563 an hatten die pfälzischen Superintendenten, einige Pfarrer und die Professoren der Heidelberger Theologischen Fakultät ihre Beratungen darüber durchgeführt, am Sonntag, dem 17. Januar, feierten sie, vermutlich hier in der Heiliggeistkirche, gemeinsam das Heilige Abendmahl. Am Montag, dem 18., wurden sie von dem Kurfürsten verabschiedet, am 19. wurde die Vorrede des Katechismus abgefaßt und sogleich begann man mit seiner Drucklegung 2). Das kleine, fast unscheinbare Büchlein war mehr als nur ein weiteres in der Vielzahl der anderen Unterrichtsbücher für Kirche und Schule, wie sie das evangelische Deutschland des 16. Jahrhunderts in erstaunlich reicher Fülle hervorgebracht hat. In ihm war der rasche, aber tiefgreifende kirchliche Umschwung eines ganzen Landes bestätigt und für die Zukunft verbindlich gemacht. Damals konnte niemand ahnen, daß es, ähnlich wie der Kleine Katechismus Luthers, eine besondere, überragende, ja weltweite Bedeutung erlangen sollte. Freilich konnte auch niemand voraussehen, mit welchen schweren, anhaltenden Spannungen innerhalb der evangelischen Christenheit Deutschlands diese bis in ferne Zeiten und bis in entlegene geographische Breiten reichende Wirkung erkauft werden mußte.
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Literatur
Melchior Adam: Vitae Germariorum Theologorum, Heidelberg 1620, S. 438. -Eduard Winkelmann: Urkundenbuch der Universität Heidelberg II (1886) Nr. 715.
Heinrich Bornkamm: Die Reformation der Kirche und der Universität durch Ottheinrich. In: Ruperto-Carola. Mitt. der Vereinigung der Freunde der Studentenschaft der Universität Heidelberg, Bd. 20, 1956, S. 25–29.
Fritz Hauss und Hans Georg Zier: Die Kirchenordnungen von 1556 in der Kurpfalz und in der Markgrafschaft Baden-Durlach (Veröffentlichungen des Vereins für Kirchengeschichte in der evangelischen Landeskirche Badens 16, 1956).
J. F. G. Goeters: Der Trierer Reformationsversuch von 1559, seine Bedeutung und seine Auswirkungen; in: Caspar Olevian 1559 und Evangelische Gemeinde Trier 1959 (Trier 1959 ).
Hermann Poppen: Das erste Kurpfälzer Gesangbuch und seine Singweisen (Veröffentlichungen des Vereins für Kirchengeschichte in der evang. Landeskirche Badens 12, 1938 ) S. 103–112.
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Benrath, G.A. (1963). Die Eigenart der pfälzischen Reformation und die Vorgeschichte des Heidelberger Katechismus. In: Heidelberger Jahrbücher. Heidelberger Jahrbücher, vol 7. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-45998-6_2
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