Zusammenfassung
Eine durchaus ernst gemeinte Reflexion über die Wortwahl im Angesicht von Tod und Leichen.
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Notes
- 1.
Arthur Schopenhauer: Die Welt als Wille und Vorstellung.
- 2.
Das ist sehr ernst gemeint.
- 3.
Gänsefüße werden weiter unten erklärt.
- 4.
… die tatsächlich in Form von Plastikschildchen an Zehen, Fingern, Ohren hängt, und die es dem Prosektor (dem »Bestattungsamtsleiter« der Anatomie) erlaubt, die Teile später personenbezogen wieder zusammenzuführen, denn die Urnen, die wir beisetzen, die tragen wieder die Namen derer, deren Asche sie enthalten.
- 5.
Meines Wissens halten es die Pathologen, die Forensiker, ja, selbst die Bestatter nicht anders. Die Leichen werden nummeriert. Schon aus organisatorischen Gründen, der chronologischen Buchhaltung halber. Es ist aber interessant, einem Rechtsmediziner zuzuhören, wenn er sein Sektionsprotokoll in das Diktaphon spricht, derweil er den Leichnam inspiziert. Nie wird er den Namen des Obduzierten aussprechen, selbst Personalpronomina werden vermieden. Also nie »Er hat eine Stichwunde am Rücken« oder »ihr Herz zeigt keine Auffälligkeiten«, sondern stets »Stichwunde am Rücken«, »Herz ohne Befund«. Man kann das als einen Ausdruck der sprachlichen Effizienz und gebotenen Kürze verstehen, man kann es aber auch als ein Zeichen der Scheu und Distanzierung interpretieren – eben jener notwendigen Distanzierung, von der oben im Zusammenhang mit dem Präparierkurs der Anatomen die Rede ist.
- 6.
Ich hab noch nie einen Hermaphroditen gesehen, und käme mal einer in die Anatomie, dann würden wir ihn/sie vermutlich auch nicht in den Präparierkurs bringen.
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Wicht, H. (2014). Terminologia mortis. In: Andere anatomische Anekdoten. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-45003-7_33
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