Zusammenfassung
Durch das Konzernverhältnis kann und wird das herrschende Unternehmen in die wirtschaftlichen Transaktionen des beherrschten Unternehmens eingreifen. So ist es in Konzernen üblich, dass verschiedene Stufen der Wertschöpfung in rechtlich selbstständigen Unternehmen angesiedelt sind (horizontaler Konzern). Hier kann das herrschende Unternehmen eine Warenlieferung unter den Herstellungskosten verlangen, was in dem liefernden Unternehmen zu Verlusten im Einzelabschluss und beim belieferten Unternehmen zu überhöhten Gewinnen führen würde. Außerdem bündeln viele Konzerne ihre Bestände an liquiden Mitteln (Cash Pooling ) in einem zentralen Unternehmen, so dass die Liquiditätsposition im Einzelabschluss falsch dargestellt wird. Damit würde der Einzelabschluss zu verzerrten Informationen führen. Daneben kann es sich im Konzern ergeben, dass eine Lieferung zwischen einer Produktionsgesellschaft und einer Vertriebsgesellschaft im Einzelabschluss zu Gewinnen führt, die aber noch nicht durch einen Verkauf an Dritte objektiviert sind. Wenn der VW Konzern zentral Komponenten bei Skoda in Tschechien produzieren lässt, die in Deutschland in Autos eingebaut werden, führen diejenigen Komponenten, die in noch nicht an Endkunden verkaufte Autos verbaut sind, trotzdem zu Gewinn bei Skoda. Sollte VW dieses Auto nie an einen Endkunden verkaufen und am Ende als unverkäuflich verschrotten, wird es diesen Gewinn für den Konzern aber nie geben. Insofern darf dieser bei Skoda ausgewiesene Gewinn im Konzern erst zum Zeitpunkt des endgültigen Verkaufs des Autos an einen Dritten gezeigt werden.
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Behringer, S. (2014). Konzernrechnungslegung. In: Konzerncontrolling. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-41942-3_2
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