Zusammenfassung
Die psychosoziale Betreuung von Sterbenden und Angehörigen ist ein wichtiger Teil in der Begleitung. Wenn ein Mensch schwer erkrankt, wird nicht nur sein Leben aus einem vertrauten Lebensgefüge, -rhythmus und -gefühl herausgerissen. Auch seine Angehörigen sind betroffen und werden fortan mit neuen Aufgaben konfrontiert, denn in gleicher Weise gerät auch ihr Lebensgefüge ins Wanken. Nicht nur der schwer erkrankte Mensch benötigt Hilfe, sondern oft auch seine Familie und nahen Angehörigen. Wie Angehörige begleitet und angeleitet werden können, erläutert beispielhaft das Dresdner Modell der Angehörigenedukation. Spiritualität und Seelsorge sind Bausteine, die für einen Sterbenden oft an Bedeutung gewinnen, werden auch diese Bereiche in Verbindung mit Palliative Care betrachtet. Wenn für eine gute Palliativ- und Hospizversorgung die Bedürfnisse der Patienten und gesundheitsbezogenen Lebensqualität im Fokus stehen, ist Soziale Arbeit unverzichtbarer Bestandteil. Auf wesentliche kulturelle Unterschiede des Sterbeprozesses wird näher im Unterkapitel Transkulturelle Pflege eingegangen.
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Notes
- 1.
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- 2.
Vgl. hierzu calvinistische Konzeption des Gemeinwesens, Sozialenzyklika Quadragesimo anno, Pius XI. „Über die Gesellschaftliche Ordnung“ vom 15. Mai 1931 von Gustav Grundlach und Oswald von Nell-Breuning unter Papst Pius XI, Enzyklika Deus caritas est unter Papst Benedikt XVI, 2005.
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Beutel, H. et al. (2014). Psychosoziale Begleitung von Sterbenden und Angehörigen. In: Kränzle, S., Schmid, U., Seeger, C. (eds) Palliative Care. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-41608-8_4
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