Zusammenfassung
Es ist sicherlich eine sehr unwahrscheinliche Ausnahme, dass die Erstnutzung eines Computerspieles oder einer bestimmten Internetanwendung beim Nutzer sofort und unweigerlich zu ersten Suchtdynamiken führt. Ebenso ist sich die Forschung mittlerweile einig, dass auch der erste Schluck Wein bei den wenigsten Konsumenten zur Bahnung einer Alkoholabhängigkeit führt. Auch wenn der Vergleich weit hergeholt erscheinen mag, der Konsum von Alkohol weist durchaus einige Parallelen zur Nutzung von Internetangeboten auf, besonders jene, dass beide Verhaltensweisen gesellschaftlich weit verbreitet sind und dennoch die überwiegende Mehrheit der Konsumenten von einer Suchtkarriere verschont bleibt. Im letzten Kapitel wurde dargestellt, dass die Häufigkeit von Internetsucht mit ca. 1 bis 3 % zwar nicht unbedingt selten ist, diese Prävalenz jedoch im Umkehrschluss zeigt, dass immerhin mindestens 97 % der Internetnutzer durchaus kontrolliert und somit verantwortungsvoll mit diesem Medium umzugehen verstehen. Es kann also nicht ausschließlich an der konsumierten Substanz bzw. dem genutzten Medium an sich liegen, dass sich eine Suchterkrankung entwickelt. Weitere Risikofaktoren müssen darüber hinaus bestehen, sie liegen etwa in der Persönlichkeit des Konsumenten ebenso wie in den Umständen, in denen jener lebt. Diese einfache Formel ist nicht wirklich neu.
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Müller, K. (2013). Wer ist gefährdet? Risikofaktoren für Internetsucht. In: Spielwiese Internet. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-38002-0_4
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