Zusammenfassung
Zur Beurteilung elektronischer Märkte können Transaktionskosten, Informationsasymmetrien und Aspekte der Markttransparenz herangezogen werden. Die Reduzierung von Transaktionskosten auf elektronischen Märkten ist u. a. davon abhängig, welche Phasen der Transaktion und welche Güterkategorien betrachtet werden. Die breite Verfügbarkeit von Informationen auf elektronischen Märkten ist kein Argument gegen die Existenz von Informationsasymmetrien. Es ist davon auszugehen, dass die einzelnen Marktteilnehmer unterschiedlich über Sachverhalte informiert sind und opportunistische Handlungsspielräume nutzen können. Gleichzeitig gibt es eine Vielzahl von Maßnahmen, die zu einer Verringerung ökonomischer und technologischer Informationsasymmetrien beitragen. Es ist auch nicht ohne weiteres zu erwarten, dass durch die von Anbietern im Internet bereitgestellten Informationen die Markttransparenz steigt. Es bedarf institutioneller Mechanismen, die den Aufbau von Vertrauen und Reputation gewährleisten. Personalisierte Empfehlungssysteme und Reputationssysteme auf elektronischen Märkten können dazu beitragen, dass dauerhafte und zuverlässige Beziehungen zwischen Kunden und Anbietern aufgebaut werden können.
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Clement, R., Schreiber, D. (2013). Beurteilungskriterien elektronischer Märkte. In: Internet-Ökonomie. Springer-Lehrbuch. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-36719-9_7
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