Zusammenfassung
Mit Ausnahme der funktionalen Polymere, die in ▶ Kap. 19 diskutiert werden, werden Polymere als klassische Materialien für alle möglichen Gegenstände – von der Plastiktüte bis zur medizinischen Prothese – verwendet. Hierzu muss man, ausgehend von einer z. B. in Lösung, Schmelze oder Dispersion hergestellten chemischen Substanz, dem Makromolekül, zu einem Formkörper mit bestimmter Geometrie kommen, der bestimmten Anforderungen in seiner geplanten Anwendung genügt. Das Anforderungsprofil für den Alltagseinsatz des Materials hat zum einen Auswirkungen auf die Chemie des Materials, beispielsweise zum Erreichen bestimmter mechanischer, thermischer oder chemischer Eigenschaften, andererseits natürlich aber auch auf die Form des Gegenstandes. Zur Formgebung polymerer Substanzen wurden in den letzten Jahrzehnten diverse Verarbeitungstechnologien entwickelt. Jedoch lässt sich nicht jede gewünschte Form durch jedes formgebende Verfahren erhalten. Ebenso kann nicht jedes polymere Material durch jedes Verfahren bearbeitet werden. In diesem Spannungsfeld zwischen Form, Material und Verarbeitungstechnik gehören daher auch Kenntnisse der Kunststoffverarbeitung zum Grundwissen eines Materialwissenschaftlers. Das folgende Kapitel wird daher einen kurzen, einführenden Überblick in die wesentlichen Grundbegriffe der Kunststoffverarbeitung geben.
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsNotes
- 1.
Diese Regel gilt nicht, wenn die Schmelz- bzw. Glasübergangstemperatur des Polymers so liegt, dass sie durch Schwankungen des Wassergehalts nicht in den Anwendungsbereich hinein oder aus ihm hinaus verschoben wird. So enthält beispielsweise Polyamid immer einige Prozent Wasser, was sich aber in den Materialeigenschaften bei Raumtemperatur oder anderen „normalen“ Anwendungstemperaturen nicht negativ bemerkbar macht.
- 2.
Es existiert auch ein Verfahren, bei dem Cellulose in N-Methylmorpholin-N-Oxid gelöst und aus dieser Lösung versponnen wird. Dieses Verfahren kommt zwar ohne Kohlenstoffdisulfid aus, wird aber wegen der Giftigkeit des Morpholinderivats nur selten eingesetzt.
Literatur
Kaiser W (2007) Kunststoffchemie für Ingenieure. Hanser, München
Michaeli W (2010) Einführung in die Kunststoffverarbeitung. Hanser, München
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding authors
Rights and permissions
Copyright information
© 2014 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Koltzenburg, S., Maskos, M., Nuyken, O. (2014). Grundlagen der Kunststoffverarbeitung. In: Polymere: Synthese, Eigenschaften und Anwendungen. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-34773-3_17
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-34773-3_17
Published:
Publisher Name: Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-34772-6
Online ISBN: 978-3-642-34773-3
eBook Packages: Life Science and Basic Disciplines (German Language)