Zusammenfassung
Abendländische Denktradition hat die anti-evolutionäre Sichtweise einer Natur/Kultur-Antinomie hervorgebracht und weithin geistig verfestigt. Danach sei menschliche Natur körperlich, organisch, genetisch determiniert, angeboren, reflex- und instinkthaft, kurz: eben biologisch. Kultur hingegen sei geistig, seelisch, erworben, flexibel, künstlich, rational, geplant, nicht-materiell, einer höheren Sphäre angehörig. Kultur, als über oder jenseits der organismischen Welt schwebend, sei nicht zu verstehen als Manifestation der Natur, sondern als etwas Freies, davon Unabhängiges, Unbestimmtes, nur durch sich selbst Begrenztes, nur eigenen Regeln und Gesetzen unterworfen, auch nur durch sich selbst Erklärbares, kurz: als Kategorie eigener Art.
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Voland, E. (2013). Soziobiologie, Anthropologie und menschliche Kultur. In: Soziobiologie. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-34541-8_5
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