Zusammenfassung
Anders als die beiden vorangegangen Moraltheorien formuliert die Tugendethik Aristoteles‘ keinen obersten Leitsatz für moralisch richtiges Handeln, sondern stellt einen Tugendkatalog auf. Ausgangspunkt für Aristoteles‘ Tugendethik ist die Frage „Wie sollen wir handeln, um ein gutes, glückliches Leben zu führen?“. Diese Frage bekommt ihre Berechtigung, da jeder Mensch glücklich sein will. Anders formuliert ist Glückseligkeit das oberste Gut , wonach alles menschliche Handeln strebt. Ein Kerngedanke von Aristoteles‘ Theorie ist, dass er davon ausgeht, man werde glücklich, wenn man tugendhaft handelt. Eine Tugend zu haben bedeutet, über einen gewissen Habitus, also über eine Grundhaltung, zu verfügen, nämlich tugendhaft zu handeln. Man kann zwei Arten von Tugenden unterscheiden: die Verstandestugenden , wie beispielsweise Weisheit oder Klugheit, und die sittlichen Tugenden , wie Freigebigkeit oder Mäßigkeit. Die Verstandestugenden erlernen wir durch die Belehrung, wohingegen wir uns die sittlichen Tugenden durch Gewöhnung aneignen. Sittliche Tugenden – unabhängig von den unterschiedlichen Ausprägungen der einzelnen Tugenden – zeichnen sich dadurch aus, dass sie die Mitte zwischen zwei Extremen, dem Übermaß und dem Mangel, anstreben.
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Frey, D., Schmalzried, L. (2013). Die Tugendethik. In: Philosophie der Führung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-34439-8_7
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