Zusammenfassung
Eine 42-jährige Frau berichtet morgens über stärkste Kopfschmerzen, bricht dann bewusstlos zusammen und wird intubiert und beatmet in den Schockraum gebracht. Die initiale CT-Diagnostik zeigt eine ausgeprägte Subarachnoidalblutung mit Einbruch ins Ventrikelsystem sowie ein generalisiertes Hirnödem. Nach Anlage einer externen Ventrikeldrainage mit Hirndruckmessung wird die Patientin auf die Intensivstation aufgenommen und eine hirndrucksenkende Therapie durchgeführt. Ein Kontroll- CT nach 8 h zeigt eine weitere Zunahme des Hirnödems, das auch den Hirnstamm erfasst; gleichzeitig ergibt die Hirndruckmessung dauerhaft ICP-Werte über 40 mmHg, die nahezu therapierefraktär sind. Die Pupillen der Patientin sind maximal geweitet und reagieren nicht mehr auf Licht; Blutdruck und Herzfrequenz schwanken erheblich und die Urinausscheidung steigt auf 400 ml/h an. Kreislauf und Flüssigkeitshaushalt werden intensivmedizinisch stabilisiert. Ein erneutes CCT bestätigt den Verdacht einer schwersten Hirnschädigung und zeigt darüber hinaus eine vollständige Aufhebung der Mark-Rinden-Grenze des Gehirns. Bei klinischem Verdacht auf Hirntod wird die Analgosedierung mit Remifentanil und Propofol nun gestoppt; 24 h später erfolgt die Feststellung der Hirnstammareflexie (als 1. Protokoll) durch Intensivarzt und Neurochirurg.
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Literatur
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(Anmerkung: Hier sind die Richtlinien auch in einem Flussschema gut dargestellt: Heft 30 vom 24.07.1998)
Internetlinks
www.dso.de: Auf der Homepage der Deutschen Stiftung Organtransplantation findet man viele nützliche Informationen zu den Themen Hirntoddiagnostik, Organspende und organerhaltende Therapie
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Wirges, U., Smit, H., Meyer, S., Wilhelm, W. (2013). Hirntoddiagnostik und Organspende. In: Wilhelm, W. (eds) Praxis der Intensivmedizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-34433-6_48
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